Die Freihandelskooperationen

freetradeBegriff und Ziele

Der Begriff “Freihandelsabkommen” findet sich nahezu täglich in den Medien. Für viele bleibt es dennoch unklar, aus welchen Gründen Freihandelsabkommen geschlossen werden und worin ihre Vorteile liegen.

Primäres Ziel von Freihandelsabkommen ist, den Handel zwischen den Partnerländern zu steigern und damit den Wohlstand zu vermehren. Die Steigerung des Handels erfolgt durch den Abbau von Handelsbarrieren. Handelshemmnisse treten in unterschiedlichster Form auf. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen tarifären und nichttarifären Barrieren.

Tarifäre und nichttarifäre Handelshemmnisse

Tarifäre Handelsbarrieren sind Import- und Exportzölle sowie Exportsubventionen. Nichttarifären Handelsbarrieren sind beispielsweise rechtliche oder technische Vorschriften, Exportbeschränkungen, Ausfuhrverbote, Einfuhrsteuern, Einfuhrverbote, Steuervorteile, Umwelt und Sozialstandards, Qualitätsstandards, Verpackungs- und Bezeichnungsvorschriften oder finanzielle Förderungen inländischer Unternehmen.

Arten von Freihandelskooperationen

Nicht jede Kooperation gleicht der anderen. Man unterscheidet verschiedene Arten von Freihandelskooperationen, die im Folgenden kurz beschrieben werden.

Freihandelsabkommen

Die wohl bekanntesten Freihandelsabkommen sind jene von EG und EFTA. Handelsbarrieren zwischen den Vertragspartnern werden abgeschafft, die Partnerstaaten bleiben politisch unabhängig und selbstständig.

Zollunion

Mehrere Staaten bilden gemeinsam eine Zollunion, um Zölle zwischen den Vertragsstaaten abzuschaffen und gegenüber Drittstaaten zu vereinheitlichen.

Binnenmarkt

Zölle zwischen den Vertragspartnern werden abgeschafft, jene von Drittländern vereinheitlicht (wie bei einer Zollunion). Zusätzlich wird der freie Kapital-, Güter-, Dienstleistungs-, und Personenverkehr garantiert. Der Europäische Wirtschaftsraum ist das wohl bekannteste Beispiel eines funktionierenden Binnenmarktes.

Wirtschaftsunion

Die Vertragsstaaten bilden nicht nur einen grenzüberschreitenden Binnenmarkt, sondern einigen sich auch auf eine gemeinsame Wirtschaftspolitik. Die Europäische Union ist eine solche Wirtschaftsunion. Der Vorteil einer gemeinsamen Wirtschaftspolitik liegt darin, dass diese wesentlich stärker wirkt, als wirtschaftspolitische Aktivitäten eines einzelnen Mitgliedsstaates.

Währungsunion: unterschiedliche Währungen innerhalb einer Wirtschaftsunion sind insofern eine Handelsbarriere, weil Preisvergleiche nur mit höherem Aufwand möglich sind, stets ein Wechselkurzrisiko bei Auslandsgeschäften besteht, Wechselkosten beim Währungstausch entstehen und Unternehmen höhere Verwaltungskosten bei Geschäften haben, die in unterschiedlichen Währungen abgewickelt werden. Die Europäische Währungsunion ist das prominenteste Beispiel einer Währungsunion.